Wie man sich bettet, so liegt man – Durch „Sprachhygiene“ zu mehr Balance

In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit der Erstellung der Inhalte für meine Zeit-für-dich-Challenge beschäftigt. Und der Technik… In einer Woche geht es los! Die Vorfreude steigt – und da es meine erste Challenge ist, auch die Aufregung. Habe ich eine Aufgabe erledigt, ergeben sich daraus, gefühlt, fünf weitere.

So wurde ich langsam zu einem „Ich muss“-Menschen. Hast du auch solche Phasen, in denen du vor lauter „Ich-muss-nochs“ den Wald vor Bäumen nicht mehr siehst?

Eines Tages wurde es mir zu bunt. Ich habe losgelassen. Und alles wurde leicht. Kein „ich muss“ mehr, sondern „ich darf“, „ich will“ oder „ich mache“.

„Ich darf“ statt „ich muss“ – Alles Blödsinn?

Womit ich beim eigentlichen Thema angekommen bin: Der Sprachhygiene oder anders ausgedrückt dem achtsamen Umgang mit der Sprache. Ein weiser Mann hat mir mal den Rat gegeben, jedes „Muss“ durch ein „Darf“ zu ersetzen.

Damit konnte ich zunächst gar nichts anfangen! Abends stand ich in meiner Küche (und du musst wissen, dass ich nur in seltenen Fällen, in denen ich sehr inspiriert bin, gerne koche) und quengelte vor mich hin. Denn zu sagen „Ich darf kochen“ hielt ich für ausgemachten Blödsinn, sinn- und zwecklos. Diese Tätigkeit empfand ich definitiv als Muss, um nicht zu sagen als Zumutung.

Doch nach ein paar Minuten änderte sich das. Aus Abwehr wurde Aha. Ein Gefühl der Wertschätzung kam auf. (A propos: Kennst du schon meinen Artikel über die Magie der Dankbarkeit?)

Gut, ich koche nicht sonderlich gerne – aber hey, ich habe eine tolle Küche, die es mir ermöglicht, leicht und lustvoll zu kochen, wenn ich das möchte. Ich habe ganz in der Nähe Läden, in denen ich alle Lebensmittel kaufen kann, die ich brauche. Ich habe Rezeptbücher und das Internet zum Schmökern nach Rezepten.

Kurz: Durch das Wörtchen „darf“ änderte sich die Energie, mit der ich an das Kochen heranging. Ich tat es einfach, zwar nicht überschwänglich, aber es war ok. Das Ersetzen dieses kleinen Wörtchens machte ich mir das Leben wesentlich leichter.

„Ich muss putzen“ – gleiches Thema: Nicht meine Lieblingstätigkeit, aber hätte ich kein Haus, müsste ich auch nicht putzen. Oder weniger. Das „Darf“ ändert die Tätigkeit und auch meine Vorlieben nicht. Aber es verringert die innere Abwehr – und tut somit gut, da ich mir weniger Energie raube.

„Ich muss“ führt zu innerem Druck und Anspannung

Jedes einzelne „Ich muss…“ verursacht also Druck. Jedes „Muss“ lenkt deine Wahrnehmung nach außen. Mit jedem „Muss“ konzentrierst du dich auf die Aspekte des Alltags, in denen du fremdbestimmt bist. Damit raubst du dir das Gefühl der Freiheit und Motivation.

Fühlst du dich fremdbestimmt, empfindest du dich gerne auch als Opfer der Umstände, des Haushalts, der To-Do-Liste – oder wie mein Vater zu sagen pflegte: Als Depp der Welt.

Oft ist ein „Ich muss“ verbunden mit „schnell“ oder „gleich“, also Eile und Hetze – und führt zu noch stärkerer Belastung! Jeder Druck erzeugt Gegendruck. Du benötigt bei einer Formulierung mit „muss“ mehr Kraft, um das Gleiche zu erreichen.

Fazit: Der weise Mann hatte recht

Die Lösung: Mach dir das Leben leichter. Sag „Ich werde“ oder „Ich will“ oder am besten: „Ich mache….“. Fühl mal hin, ob du einen Unterschied feststellst bei folgenden Sätzen:

„Ich muss noch das Bad putzen.“
„Ich werde noch das Bad putzen.“
„Ich will noch das Bad putzen.“
oder gar „Ich putze das Bad.“

Mein Bitte an dich: Probiere es ein paar Tage aus. Achte auf deine Sprache, ersetze jedes „Ich muss“, das dir auffällt, durch ein „Ich darf“ oder „Ich will“. (Besonders wenn du voller Aktionismus herumhetzt, höre auf deinen inneren Dialog. Ich wette, dass deine Platte dann bei einem „Ich muss“ hängen geblieben ist.) Und dann spüre hin, ob dein Alltag sich etwas leichter anfühlt, weniger angestrengt.

Denk dran: Der Weg ist das Ziel. Jeder kleine Schritt in Richtung Balance und Gelassenheit für zu mehr – Balance und Gelassenheit! Yeah!

Und wenn du möchtest, kannst du mir gerne erzählen, ob es geklappt hat. Ich freue mich darüber.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Nicole

    Oh ja, Sprache ist magisch! Vielen Dank für diesen Impuls! Liebe Grüße! Nicole

    1. web15823

      Liebe Nicole, freut mich sehr, dass du mit meinem Impuls etwas anfangen kannst. Viel Freude beim Experimentieren wünsche ich dir! Liebe Grüße Kirsten

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